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Ausbildung im Autohaus – Social Media im Kampf um die Talente

Die Liebe zu jedem einzelnen Kunden, die Rettung von zum Tode verurteilten Schrauben oder einfach der explosive Konflikt mit der Kaffeemaschine. Die Ausbildung im Autohaus ist spannend, abwechslungsreich und jeden Tag erwarten einen ungeahnte Herausforderungen mit unklarem Ausgang.

All diese Dinge machen das Ökosystem Autohaus zu einer „Hollywood reifen“ Bühne. Es entstehen Geschichten, die jedes Drehbuch erfolgreich füllen können. Doch wissen das die Menschen, für die eine Ausbildung im Autohaus in Frage kommt?!

An dieser Stelle eine kurze Erinnerung. Wie in vielen Branchen, wird der Nachwuchs immer knapper. Der Kampf um die Fachkräfte von morgen hat längst begonnen. Dieser Artikel klärt darüber auf, warum Social Media heute schon, ein geeignetes Instrument im Wettstreit um das Personal der Zukunft ist.

Mediennutzungsverhalten der „Generation Z“ als Zugang

Wir müssen umdenken, um genau diese jungen Personen zu erreichen. Nicht jeder wird mit Benzin im Blut geboren. Oder empfindet eine angeborene Zuneigung zur Elektrifizierung von Automobilen, welche ihn in die Arme der Automobilbranche treibt.

Eine Ausbildung im Autohaus, hat nicht jeder auf dem Schirm. Doch eine Sache betrifft die Mehrheit, der potentiellen Kandidaten. Es ist die unbewusste Normalität der zeitgemäßen Mediennutzung.

Ich wähle bewusst diese Worte, da für viele Personaler und Entscheider in Autohäusern genau diese Kommunikationswege wenig präsent sind. Verschärft formuliert, sie können damit oftmals (noch) nichts anfangen.

Social Media Nutzung in Deutschland!
Social Media Nutzung in Deutschland

Wollen wir in Zukunft dafür sorgen, das weiterhin Ausbildungsplätze adäquat besetzt werden und das Fortbestehen der Unternehmen gesichert wird, ist es notwendig die Sprache dieser „Generation Z“ ( 1995-2010 ) zu sprechen.

Die Jugendlichen, die in den nächsten Jahren in den Arbeitsmarkt eintreten, wachsen ganzheitlich mit digitalen Technologien auf. Das Internet und Smartphone gehört zu ihrem Leben selbstverständlich dazu. Das gilt für die Arbeit, so wie für das Privatleben.

Ein Großteil der gelebten Kommunikation läuft somit online, speziell auf sozialen Netzwerken ab. Ist dein Autohaus dort perfekt positioniert und sendet die passenden Botschaften?

Das Motto lautet dazu, forciertes Employer Branding auch durch eine zielorientierte und professionelle Social Media Präsenz. Auf deutsch, gezielte Nachwuchsarbeit auf Augenhöhe und in der Sprache der potentiellen Bewerber. Präsentiere dort die attraktiven Seiten deines Unternehmens und wirken wie ein Magnet für Nachwuchskräfte.

Ausbildung im Autohaus anno 1998

Um die notwendige Sensibilität zu schaffen, werfen wir gemeinsam einen Blick zurück. Dieser hilft um die Brisanz des Themas zu verdeutlichen.

Als ich 1998 damit begonnen habe, mich für einen Ausbildungsplatz zu bewerben, war das fast wie Glücksspiel. Die Chance einen der begehrten Plätze zu ergattern, war nicht sonderlich hoch. Das lag nicht an meinen Zensuren (guter 2’er Schnitt mittlere Reife) oder der geringen Anzahl von freien Stellen. Es war die enorme Auswahl an sehr gut vorgebildeten Bewerbern. Ausbildung im Autohaus, das war anscheinend nicht nur für mich eine attraktive Perspektive.

Von Beginn an meiner Berufsorientierung stand fest, Kfz-Mechaniker ist genau mein Ding. Damals ging zu 100% jede Bewerbung in Schriftform raus. Medien wie E-Mail, Social Media Kanäle oder Bewertungs-Plattformen waren damals noch nicht vorhanden oder irrelevant für die Autohaus-Praxis.

Man wollte sich dort bewerben, wo man einen spannenden Arbeitsplatz vermutete. Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz, stellte man sich vor allem die Fragen:

  • Was ist eine attraktive Marke?
  • Wer hat mal was interessantes, über Autohaus XY erzählt?
Die soziale Identität!
Die soziale Identität!

Angebot und Nachfrage

Ich kann mich an eine Situation erinnern, die stellvertretend für die damaligen Verhältnisse ist. Als ich als 16 jähriger Heranwachsender, zum Einstellungstest bei einer BMW Niederlassung eingeladen wurde, dachte ich mir dabei natürlich nichts schlimmes. Man war ja froh, eine Chance zur Vorstellung zu bekommen. An einem BMW zu schrauben, wäre ja eine coole Sache.

In der Einladung zum besagten Termin wurde schon angekündigt, das mit einem Zeitaufwand von circa 3 Stunden zu rechnen ist. Was mich dann dort erwartete, habe ich mir allerdings so nicht vorstellen können.

In mehreren großen Räumlichkeiten wurden verschiedene schriftliche Tests durchgeführt, welche durchaus sehr anspruchsvoll waren. Mehr als insgesamt 150 Bewerber haben sich diesem Auswahlverfahren unterzogen. In diesem so genannten Assessment-Center sollten die Rosinen herausgepickt werden. Was natürlich legitim und zielführend ist.

Ob dadurch tatsächlich, die vermeintlich passenden Kandidaten ausgewählt worden, bleibt unbekannt. Ich jedenfalls gehörte übrigens nicht dazu 😉 . Was sich jedoch in mein Gedächtnis eingebrannt hat, war die Erfahrung nur eine kleine Nummer im System zu sein. Der Mikrokosmos eines Jugendlichen kannte so etwas bisher nicht. Die Flut an konkurrierenden Bewerbern, hatte mich damals schwer beeindruckt.

Was hat sich geändert?

Angekommen in dem hier und jetzt. Vorbei die Zeit, als man sich als Autohaus von 150 Bewerbern die besten 5 „aussuchen“ konnte. Die Realität sieht heute anders aus. Der demografische Wandel, die nachlassende Attraktivität von handwerklich geprägten Jobs und andere Punkte zeigen leider Wirkung.

Fachkräftemangel!
Fachkräftemangel

Man kann sich als „durchschnittliches“ Autohaus mehr als glücklich schätzen, wenn von 10 eingegangen Bewerbungen, zwei davon die gewünschten Anforderungen erfüllen. Da reden wir noch nicht von der tatsächlichen Praxiseignung. Natürlich sind die Zahlen abhängig von Betriebsgröße, Attraktivität der Marke, Standort etc. Doch die Entwicklung ist definitiv vorhanden.

Auf die wirklich relevanten Fragen konzentrieren

Viele Dinge kann ein Autohaus vor Ort nicht beeinflussen. Die sich ändernde Altersstruktur der Gesellschaft, der immer größer werdende Wunsch nach akademischer Ausbildung oder die nachlassende Bereitschaft „echten-offline-Dienst-am-Kunden“ zu leisten, sind schwer oder gar nicht zu ändern.

Wie immer, bleibt nur der Blick nach vorn und Attacke. Sich neu zu erfinden, wird für Autohäuser nicht nur im Bereich der Nachwuchsarbeit zum weiteren Überleben notwendig sein. Also was kann jedes Autohaus ganz individuell für sich tun? Ganz klar, die Darstellung nach außen. Wir müssen die komplette Aussenkommunikation auf den Prüfstand stellen.

In diesem Zusammenhang, drängen sich folgende Fragen auf:

  • Präsentieren wir uns als attraktiver Arbeitgeber?
  • Tun wir Alles dafür, damit die Ausbildung im Autohaus, das Prädikat „sexy“ verdient?
  • Sind wir dort präsent, wo sich die entsprechende Zielgruppe aufhält?
Wertschätzung für berufliche Ausbildung!
Wertschätzung für berufliche Ausbildung

Der Pausenraum im Autohaus, als Spiegelbild der Gesellschaft

Manchmal liegt die Lösung so nah. Wann hast du das letzte mal, so gegen 12 Uhr, den Pausenraum deines Autohauses aufgesucht? Neben der Tatsache, das dies förderlich ist um ein Wir Gefühl zu erzeugen, kann man doch allerhand Interessantes beobachten. Falls es bei dir schon länger zurückliegt, schildere ich das wahrscheinlichste Szenario wie folgt.

Du findest im Regelfall einen Tisch vor, an dem die Mitarbeiter gemeinsam ihr Mittagessen zu sich nehmen. An dem liebevoll zubereiteten Schnitten-Paket oder der heiß dampfenden 5 Minuten Terrine hat sich in den letzten 15 Jahren nichts geändert.

Doch an der Art der Kommunikation, dafür umso mehr. Das Nutzen der Pausenzeit, läuft höchst unterschiedlich ab. Ich beschreibe es mal mit dem Oberbegriff Zeitung vs. Smartphone.

Alle über 50 jährigen, greifen sehr wahrscheinlich wie gewohnt, zur Tageszeitung. Sie machen Kreuzworträtsel oder suchen den verbalen Austausch. Alle 30-50 jährigen werden eine Mischung aus klassischen und „neuen“ Medien nutzen. Im Alter von 16-30, wird das Smartphone fast ausnahmslos als Zeitvertreib gewählt.

Genau diese Altersgruppe von 16-30, spiegelt einen Querschnitt der Gesellschaft wieder. Nämlich den Teil, der für eine Ausbildung im Autohaus in Frage kommt. Wenn wir jetzt noch herausbekommen, was die relevanten Inhalte oder Funktionen im Bereich Smartphone-Nutzung sind, können wir das zielgerichtet für unsere Nachwuchsarbeit nutzen.

Neben den Klassikern, welche aus Messenger Diensten, Gaming, Videos ansehen, Suchmaschinen-Nutzung und Musik hören bestehen, ist das Thema soziale Netzwerke ganz weit vorn mit dabei. Ein Großteil des Medien-Konsums und der Kommunikation läuft über Social Media Kanäle ab.

Ich bewerte an dieser Stelle nicht, was gut oder schlecht für die Entwicklung des Zwischenmenschlichen ist. Es geht an dieser Stelle um eine Sensibilisierung. Darauf das sich ein völlig neues Mediennutzungsverhalten in den Köpfen der jungen Menschen verankert.

Social Media als Sprachrohr für Ausbildung im Autohaus

Stelle dich beim Thema Ausbildung im Autohaus, komplett auf die Anforderungen dieser Generation ein. Ganz nach dem Prinzip, der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler. Sei bereit, auch ungewohnte Gebiete zu bespielen. Gerade über Social Media Kanäle, lassen sich für Unternehmen eine Vielzahl positiver Effekte erzielen.

Nicht nur die klassischen Kommunikationsziele und die Chance auf Neukunden verbunden mit mehr Umsatz sind attraktive Aussichten. Sondern gerade auch die Möglichkeit, mit den zukünftigen Mitarbeitern in Kontakt zu treten, ist doch sehr erstrebenswert.

Warum zum Beispiel, die Zielgruppe „Azubi von übermorgen“ mit Print-Werbung ansprechen? Sieht von diesem Personenkreis doch kaum jemand. Es ist viel effektiver, sie dort anzusprechen, wo sie sich aufhalten. Das ist nun mal immer mehr im Internet, speziell in sozialen Netzwerken.

Employer Branding, warum wieso weshalb?

Kurz zur Definition. Mit einer zeitgemäßen attraktiven Positionierung, dem herausstellen von Alleinstellungsmerkmalen und einer sympathischen Außenwirkung prägt man eine Arbeitgeber-Marke. Die Gesamtheit dieser Maßnahmen, werden unter dem Fachbegriff „Employer-Branding“ zusammengefasst.

Die Zielsetzung setzt sich aus 2 Bereichen zusammen:

  1. Die Mitarbeitergewinnung, das sogenannte Recruiting. Die Zielgruppe besteht aus Talenten, Bewerbern und Kandidaten.
  2. Die Mitarbeiterbindung, welche mindestens den gleichen Stellenwert hat. Die Zielgruppe sind somit die bereits Beschäftigten. Ein loyaler Mitarbeiter, der gleichzeitig Markenbotschafter ist, wäre das Beste was passieren kann. Das kann man dann auch, als „internes Employer Branding“ bezeichnen.
Wann ist ein Job attraktiv?
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Die Grundlagen zum bilden einer Arbeitgeber-Marke

Jetzt nochmal volle Konzentration. Die Antworten auf die folgenden Fragen, dienen dazu dabei zu helfen, sich auf deine Werte und Außenwirkung zu besinnen. Gleichzeitig bilden sie automatisch auch die Basis, für die Aktivitäten im Bereich Social Media. Daran orientieren sich Inhalte und Botschaften für die Zielgruppe „Ausbildung im Autohaus“.

  • Was macht unser Autohaus einzigartig?
  • Warum bleiben die Mitarbeiter im Autohaus?
  • Warum sollen die Mitarbeiter im Autohaus bleiben?
  • Wie kann unser Autohaus attraktiver werden?
  • Was für ein Image hat unser Autohaus aktuell?
  • Bieten wir die Möglichkeit, Beruf und Privatleben zu vereinbaren?
  • Was findet die Zielgruppe attraktiv?
  • Wie können wir die Zielgruppe erreichen?
  • Wie können wir uns abgrenzen und positionieren?
  • Was wird über unser Autohaus gesprochen?

Experten-Tipp

Beantworte diese Fragen in einem Team aus Abteilungsleitern und Verantwortlichen. So entsteht ein Selbstbild. Jetzt benötigst du noch ein Fremdbild zum Abgleich. Dieses bekommst du ganz leicht von deinen Mitarbeitern. Gebe einen anonymen Fragebogen heraus, der stichpunktartig beantwortet werden soll. Nutze dieses Feedback unbedingt!

Es gilt Positives herauszuarbeiten und zielführend zu instrumentalisieren. Negatives wird aufgegriffen und bestmöglich abgestellt. Neue Ideen und Ansatzpunkte abwägen und gegebenenfalls umsetzen.

Fazit zu Ausbildung im Autohaus

Die „Ausbildung im Autohaus“ ist und bleibt eine tolle Perspektive für den Berufseinstieg oder eine Neuorientierung. Es liegt fast allein, an den Unternehmen vor Ort, dies in die Köpfe der möglichen Bewerber zu transportieren.

Der komplexe Bereich Social Media eignet sich perfekt, um dem eigenen Autohaus ein Gesicht zu geben. Präge deine individuelle Arbeitgeber-Marke und sorge für Aufmerksamkeit in den relevanten sozialen Netzwerken.

Sich gegenüber den Mitbewerbern auf dem Arbeitsmarkt abzuheben und sich so gegen die Konkurrenz durchzusetzen, wird in Zukunft immer wichtiger.

Im 2.Teil zum Thema „Ausbildung im Autohaus“, gibt es dann noch 9 Social Media Tipps für Employer Branding im Autohaus.

PS: Ich habe meine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker, dann übrigens ab 1999 in einem Opel-Autohaus in Dresden absolviert.

 

Dein Stefan Jentzsch

Ausbildung, Kampf um die Talente

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